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Die Verfälschung des Islam

Genauso wie das Juden- und das Christentum, wie Buddhismus und Hinduismus wurde auch der Islam nach dem Tod Mohammeds verfälscht. Der Extremismus, die Intoleranz und Frauenfeindlichkeit, die heute oft mit dem Islam in Verbindung gebracht werden, spiegeln Mohammed genauso wenig wieder, wie Kindesmissbrauchs-Skandale in der katholischen Kirche Jesus.

Die vier „rechtgeleiteten Kalifen”

Kurz vor seinem Tod und nach seiner letzten Pilgerfahrt versammelte Mohammed die Gläubigen und gab ihnen Anweisungen darüber, was nach seinem Tod mit der Gemeinschaft der Gläubigen geschehen solle. In Sahih Muslim findet sich folgende Überlieferung:

Eines Tages gab uns der Gesandte Allahs eine Ansprache neben einem Teich bei Khumm, das zwischen Mekka und Medina liegt. Dann lobpreiste er Allah und sagte anschließend: ‚Oh ihr Menschen! Wahrlich! Es ist bald Zeit, dass ich zurückgerufen werde (zu Allah) und ich werde diesen Ruf beantworten. Wahrlich! Ich hinterlasse euch zwei gewichtige [Dinge]. Das Eine ist das Buch Allahs, in welchem Licht und Leitung sind. Das Andere ist meine Familie (Ahl Al-bait). Ich erinnere euch im Namen Allahs an meine Familie (Ahl Al-bait). Ich erinnere euch im Namen Allahs an meine Familie (Ahl Al-bait). Ich erinnere euch im Namen Allahs an meine Familie (Ahl Al-bait).

In dieser Überlieferung wird die Ahl Al-bait, die sogenannte „Familie des Propheten”, mit dem Koran gleichgestellt. Ihre Wichtigkeit wird sogar durch eine dreimalige Wiederholung untermauert. Grund dafür ist, dass der Cousin des Propheten, Ali ibn Abi Talib, sowie dessen Kinder, von Mohammed zu seinen Nachfolgern ernannt wurden. Sie sollten sein Lebenswerk fortführen und die Authentizität der Botschaft und des Korans bewahren. 

Dies gefiel den langzeitigen Gefährten Mohammeds jedoch nicht. Sie wollten selbst zu seinen Nachfolgern werden um Macht und Einfluss zu gewinnen. Deswegen versuchten sie ihn mit aller Macht davon abzuhalten, seine Nachfolger vor seinem Tod einzusetzen. 

Als der Tod Mohammeds dann näher rückte, befanden sich einige Männer in seinem Haus. Einer von ihnen war sein Gefährte Umar Ibn al-Khattab.

Der Prophet sagte: ,Kommt näher und lasst mich ein Schreiben für euch schreiben, nach welchem ihr nie vom rechten Weg abkommen werdet.’ Umar sagte: ,Der Prophet ist ernsthaft krank, und ihr habt den Koran. Allah’s Buch genügt uns.’ Die Leute im Haus waren verschiedener Meinungen und stritten sich. Einige von ihnen sagten: ,Kommt näher, damit der Apostel Gottes ein Schreiben für euch schreiben kann, nach welchem ihr nicht in die Irre gehen werdet’, während die anderen sagten, was Umar sagte. Als sie viel Lärm machten und außerordentlich vor dem Propheten stritten, sagte er zu ihnen: ,Geht weg und verlasst mich.’ Ibn Abbas sagte: ,Es war eine große Katastrophe, dass ihr Streit und Lärm den Propheten davon abhielt, eine Anweisung für sie zu schreiben.

Diese Überlieferung findet sich in den verschiedensten Versionen und in mehreren Quellen und wurde von Islamischen Experten beider Glaubensschulen als echt eingestuft. Man muss kein Islamexperte sein um zu erkennen, wie respektlos es ist, einem sterbenden Menschen den Mund zu verbieten. Insbesondere wenn es sich um einen Propheten Gottes handelt, der zusätzlich noch etwas so Wichtiges verkünden möchte. Was wäre zum Beispiel, wenn Petrus zu Jesus im Moment seines Todes sagte: ,Wir lehnen dein Testament ab und weigern uns deinen letzten Willen zu befolgen.’

Dies ist eindeutig nicht das Benehmen eines treuen Gefährten, sondern vielmehr eines doppelgesichtigen Feindes.

Wie wir aus anderen Quellen erfahren, wollte der Prophet zu diesem Zeitpunkt seine Nachfolger für die kommenden Generationen einen nach dem anderen ernennen, um der Verfälschung der Religion zuvorzukommen. Doch er ließ in diesem Moment davon ab.

Abu Bakr und Umar, die ersten zwei Kalifen der Sunniten

Kurze Zeit später starb Mohammed und zwei seiner so genannten Gefährten ernannten sich selbst zu seinen Nachfolgern. Es ist wichtig herauszustellen, dass gerade der Mann namens Umar, der Mohammed in der oben genannten Überlieferung den Mund verbietet, aktiv darin involviert war, einen neuen Nachfolger für das Islamische Imperium zu benennen. 

Abu Bakr sagte: ,Nein, wir werden die Herrscher sein und ihr werdet die Minister sein, denn sie (d.h. Quarish) sind die beste Familie unter den Arabern und von bester Herkunft. Also solltet ihr entweder Umar oder Abu Ubaida bin Al-Jarrah als Herrscher auswählen.’ Umar sagte (zu Abu Bakr): ,Nein, aber wir wählen dich, denn du bist unser Anführer und der Beste unter uns und der Geliebteste derjenige den Gottes Gesandter am meisten geliebt hat.’ Also nahm Umar Abu Bakrs Hand und gab den Treueschwur, und auch die Leute schworen Abu Bakr den Treueschwur.

Genau wie Paulus sich selbst nach Jesus Tod zum Sprecher des Christentums erklärte, so erklärten sich auch Abu Bakr und Umar zu Nachfolgern Mohammeds. Abu Bakr hielt an diesem Tag die folgende Ansprache:

O ihr Menschen! Ich bin zu eurem Führer gewählt worden, obgleich ich nicht besser bin als irgendeiner von euch. Wenn ich etwas Gutes tue, gebt mir eure Unterstützung! Tue ich etwas Falsches, dann macht mich darauf aufmerksam! (…) Merkt euch: Ihr müsst mir so lange gehorchen, wie ich Allah und Seinem Gesandten gehorche. Wenn ich Allah und Seinem Gesandten nicht gehorche, braucht ihr mir auch nicht zu gehorchen!

Hier wird eindeutig klar, dass Abu Bakr sich selbst als fehlbar bezeichnet. Er ist kein unfehlbarer Nachfolger und Statthalter Mohammeds. War es nicht bereits ein fataler Fehler sich als Nachfolger zu ernennen, während Mohammed bereits jemand anderen als Nachfolger auserwählt hatte? 
Kurz nachdem Abu Bakr sich zum ersten sogenannten “rechtgeleiteten Kalifen” ernannt hatte, verweigerte er dann der Tochter Mohammeds ihren Erbanteil. Anerkannte islamische Überlieferungen bestätigten, dass die Tochter Mohammeds persönlich zu Abu Bakr ging, um ihren Anteil am Land Mohammeds einzufordern. Doch Abu Bakr untersagte ihr dies.

Abu Bakr sagte zu ihnen: „Ich hörte den Gesandten Allahs sagen: ,Wir vererben nichts. Was wir hinterlassen haben, ist ein Almosen (Sadaqa). Die Angehörigen Muhammads nehmen nur davon was sie zum Leben benötigen.’ Bei Allah, ich werde darauf bestehen, dass wir so vorgehen wie ich es den Propheten zu seinen Lebzeiten tun sah.’ Aus diesem Grund mied ihn Fatima und sprach kein Wort mit ihm, bis sie starb.

Es wäre anzunehmen, dass Abu Bakr sich als „Nachfolger des Propheten” rührend um dessen einzige Tochter kümmern würde – doch dies ist offensichtlich nicht der Fall. 

Und das obwohl Mohammed gesagt hatte:

Fatima ist ein Teil von mir: Was immer sie verärgert, verärgert mich, und was immer sie verletzt, verletzt mich.

Es ist bemerkenswert zu sehen, dass Abu Bakr so sehr darauf beharrte, der Tochter des Propheten ihr Erbrecht zu verweigern, er jedoch selbst ein Massaker anrichtete, als einige Araber sich nach Mohammeds Tod weigerten, Abu Bakr Steuern zu bezahlen.

Abu Bakr sagte: ,Bei Allah, ich werde jeden bekämpfen, der einen Unterschied zwischen Gebet und der Pflichtabgabe (Zakat) macht. Denn Zakat ist das Recht (der Armen) auf Güter. Bei Allah, wenn sie die Abgabe einer kleinen Ziege verweigern würden, welche sie an den Gesandten Allahs geleistet hätten, so werde ich gegen sie wegen dieser Weigerung kämpfen.

Abu Bakr befiehlt hier die Tötung aller Muslime, die keine Almosen und damit der neuen „islamischen Regierung” keine Steuern zahlen wollen. An dieser Stelle wird auch klar, wie der Islam den Ruf erhalten hat, eine brutale und ruchlose Religion zu sein. Es waren die geldgierigen Eroberer nach Mohammed, die in seinem Namen Menschen töteten und sogar seine eigene Familie bestahlen. Im Namen dieser Überlieferung ließen unzählige Unschuldige ihr Leben und radikale Gruppen wie ISIS berufen sich auf solche und ähnliche Überlieferungen, um ihren Extremismus zu rechtfertigen.

Uthman der dritte Kalif und die Verfälschung des Korans

Der Fund der Nag Hammadi Schriften warf Fragen über die Authentizität und vor allem die Vollständigkeit der heute vorliegenden Bibel auf. In gleicher Weise wurde auch die Vollständigkeit des heute vorliegenden Korans durch einen historischen Fund im Jahr 1979 in Frage gestellt. In diesem Jahr fanden Bauarbeiter im Jemen eine der ältesten derzeit bekannten Versionen des Korans, die höchstwahrscheinlich zu Lebzeiten Mohammeds angefertigt wurde. Dieses antike Manuskript weist jedoch erhebliche Unterschiede zur derzeitigen Version des Korans auf. Das sogenannte Sana Manuskript ist daher eines der wichtigsten Beweise dafür, dass der Koran, der uns heute vorliegt, sich vom ursprünglichen Koran unterscheidet.

Des weiteren ist das Manuskript – so wie auch alle anderen frühen Koranabschriften – ohne didaktische Zeichen geschrieben worden. In der damaligen Schriftform, die sich „Rasm” nennt, gab es nur 18 eindeutig voneinander unterscheidbare Buchstaben, während der heutige Koran 28 arabische Buchstaben enthält. Die didaktischen Zeichen und Unterscheidungen dieser neuen Buchstaben wurden erst rund 300 Jahre nach Mohammeds Tod in den Koran eingefügt. Mit der Zeit haben sich auf diese Weise erhebliche inhaltliche Fehler eingeschlichen. Ein Beispiel ist der umstrittene Koranvers, der besagt:

Der Dieb und die Diebin: trennt ihnen ihre Hände ab als Lohn für das, was sie begangen haben, und als ein warnendes Beispiel von Allah. Allah ist Allmächtig und Allweise.

Das Arabische Wort ‘faqata’u’ bedeutet ‘abschneiden’. Tauscht man jedoch lediglich einen Buchstaben aus, bedeutet es ‘verfärben’. Eigentlich sollten die Hände eines Diebes mit einer zur damaligen Zeit zugänglichen Substanz eingefärbt werden, um sie durch die öffentliche Bloßstellung vom erneuten Diebstahl abschrecken. Durch die Verfälschung eines einzigen Wortes im Laufe der Zeit, wurde jedoch die abscheuliche Praxis der Verstümmelung von Dieben im Mittleren Osten eingeführt. Wie viele Menschen wurden durch diese Verfälschung vom Islam abgeschreckt? Und wie viele Leute wurden unrechtmäßig im Namen des Islams verstümmelt?

Es sollte ohnehin jedem Muslim, der seinen Verstand benutzt klar sein, dass die Verse des Korans nachträglich arrangiert wurden. Immerhin sind die allerersten Verse, die Mohammed jemals offenbart wurden, nicht in der ersten Sure des Korans, sondern in Sure 96 zu finden. Beim chronologischen Lesen des Koran fällt weiterhin auf, dass Geschichten und Gedankenstränge oft unterbrochen werden, und Themen teilweise nicht in derselben Sure zuende ausgeführt, sondern in einer späteren Sure wieder aufgegriffen werden. 

In einer vergleichenden Studie, die von Samuel Green durchgeführt wurde, verglich man die verschiedenen Koranversionen, die unter Muslimen kursieren. Darin fand man dutzende Unterschiede zwischen den verschiedenen Koranabschiften, die heute alle unter den Muslimen akzeptiert sind. Dies sind nicht nur Unterschiede in der Betonung sondern auch ganze Worte die fehlen bzw. hinzugefügt wurden. Tatsächlich gibt es eine sunnitische Überlieferung die besagt:

Lass niemanden unter Euch sagen: ‘Ich habe den gesamten Koran gesammelt.’ Woher soll er denn wissen, was der gesamte Koran ist, wenn so viel davon verschwunden ist. Man sollte sagen: ‘Ich habe das was überlebt hat zusammengetragen.

Wie kommt es also, dass es heute nur eine einzige Version des Korans gibt, auf die sich alle Muslime berufen? Genauso wie der Papst von Alexandrien alle Schriften verbrannte, die Jesus als Menschen und Propheten darstellten, so verbrannte auch der dritte sogenannte „rechtgeleitete Kalif” Uthman alle Koranmanuskripte, die er für unangemessen hielt. In Sahih Al-Bukhari heißt es:

Hudhaifa bin Al-Yaman kam zu der Zeit nach Uthman, als das Volk von Sham und das Volk des Irak Krieg führten, um Armenien und Azerbaijan zu erobern. Hudhaifa hatte Angst vor ihren Meinungsverschiedenheiten bezüglich der Rezitation des Korans. Er sagte zu Uthman: ,O Anführer der Gläubigen! Rette diese Nation, bevor sie sich über das Buch (den Koran) streiten, wie Juden und Christen zuvor.’ Also schickte Uthman eine Nachricht an Hafsa, in der er sagte: ,Sende uns die Manuskripte des Korans, damit wir die Koran-Materialien in perfekten Kopien zusammenstellen und die Manuskripte an dich zurücksenden können.’ Hafsa schickte sie an Uthman. Uthman befahl dann Zaid bin Thabit, Abdullah bin Al-Zubair, Said bin Al-As und Abdurrahman bin Harith bin Hisham, die Manuskripte in perfekten Kopien neu zu schreiben. Uthman sagte zu den drei Quraishi-Männern: ,Falls Sie mit Zaid bin Thabit in irgendeinem Punkt des Koran nicht einverstanden sind, dann schreibt es im Dialekt der Quraish. Der Koran wurde in ihrer Sprache offenbart.’ Sie taten dies, und als sie viele Kopien geschrieben hatten, gab Uthman die Originalmanuskripte an Hafsa zurück. Uthman schickte an jede muslimische Provinz eine Kopie dessen, was sie kopiert hatten, und ordnete an, dass alle anderen koranischen Materialien, ob in fragmentarischen Manuskripten oder ganzen Kopien geschrieben, verbrannt werden.

Ist es nicht ironisch, dass viele Muslime die Verfälschung der Bibel und des Christentums als Argument benutzen, um Christen zum Islam zu konvertieren – sie jedoch die Augen vor genau den gleichen Geschehnissen in ihrer eigenen Religion verschließen? 

Diese Überlieferung ist nicht die einzige, die eindeutig beweist, dass der heutige Koran nicht vollständig ist, sondern (genau wie die Bibel und jedes andere historische Dokument) gesammelt und mit der Zeit verfälscht wurde. Nachdem Mohammed starb, gingen viele Verse verloren, wurden vergessen oder (angeblich) von „Schafen gegessen”. In Sahih Al-Bukhari heißt es:

Wir pflegten eine Sure zu rezitieren, die in Länge und Strenge (der Sure) Baraat ähnelte. Ich habe sie jedoch vergessen, mit Ausnahme dessen, woran ich mich erinnere: ,Wenn es zwei Täler voller Reichtümer gäbe, würde sich der Sohn Adams nach einem dritten Tal sehnen, und nichts würde den Magen des Sohn Adams füllen, außer Staub.’ Und wir haben eine Sure rezitiert, die einer der Suren von Musabbihat ähnelte, und ich habe sie vergessen, aber erinnere mich an dies: ,Oh Leute, die glauben, warum sagt ihr das, was ihr nicht praktiziert’ und ,das in euren Nacken als Zeuge (gegen euch) aufgezeichnet wird und ihr am Tag der Auferstehung danach gefragt werdet’.

In einer anderen Überlieferung heißt es:

Der Vers der Steinigung und des zehnmaligen Stillens eines Erwachsenen wurde offenbart, und das Papier lag unter meinem Kopfkissen. Als der Gesandte Allahs starb, waren wir mit seinem Tod beschäftigt, und ein zahmes Schaf kam herein und fraß es.

Wir können also sehen, dass auch der Islam nach dem Tod des Propheten Mohammed mehr und mehr verfälscht wurde. Im letzten Beispiel wird deutlich, dass die sogenannten Gefährten des Propheten nach dessen Tod versuchten, dem Koran Verse hinzuzufügen.

Die oben genannte Überlieferung wird, im Zusammenhang mit einigen anderen ähnlichen Traditionen, benutzt, um die barbarische Praxis des Steinigens von Ehe-Brechern zu rechtfertigen. Wie ist es möglich, dass Muslime akzeptieren, dass der Steinigungsvers heute nicht im Koran zu finden ist, weil seine Mitschrift von einem Schaf gegessen wurde, sie aber gleichzeitig an der Unveränderbarkeit des Korans festhalten? 

Schiitische Ueberlieferungen berichten, dass der Nachfolger Mohammeds, Ali, den gesamten und wahren Koran auswendig kannte. Nach dessen Tod verbrachte er Tage in seinem Haus um diesen zusammenzustellen. Doch als er es den damaligen Muslimen präsentierte sagten diese zu ihm „Wir brauchen ihn nicht”. 

Aber das ist noch lange nicht alles. Die gleichen Leute, die das Kalifat an sich rissen und die Familie Mohammeds nach seinem Tod drangsalierten, gingen sogar soweit, Lügen über ihn zu erfinden.

Das Ende des rechtgeleiteten” Kalifats

Uthmans Regierung wurde bereits kurz nach seinem Amtsantritt Korruption und Nepotismus vorgeworfen und er wurde von Aufständischen getötet. Sein Vermächtnis hielt jedoch noch lange an. Uthman gehörte zum Stamm der Umayaden, einer der letzten Stämme, die zu Lebzeiten Mohammeds zum Islam konvertierten. Nachdem er sein Amt angetreten hatte, machte er viele dieser fragwürdigen Stammesmitglieder zu Verwaltern und Herrschern im Regierungsapparat. Sein Cousin Muawiya wurde zum Beispiel Gouverneur von Syrien, während er zu Mohammeds Lebzeiten mit aller Kraft gegen den Propheten vorgegangen war.

Die oftmals von Muslimen als „Glorreiche Epoche der Rechtgeleiteten Kalifen” bezeichnete Zeitspanne war folglich eine Ära voller Uneinigkeit, Intrigen, Hochstapelei, Innovation und Heuchelei. Die Umayyaden beherrschten das sogenannte „islamische Imperium” noch ca. 90 Jahre lang und hatten damit großen Einfluss auf das, was Muslime heute ihren Glauben nennen.

Die grausame Geschichte des islamischen Imperiums ist eine Erklärung für die Missstände, die bis heute im Nahen Osten und Nordafrika herrschen. Sie ist auch eine Erklärung dafür, wie extremistische Vereinigungen wie ISIS überhaupt zustande gekommen sind. Immerhin sind gefälschte Bücher wie Sahih Bukhari die Hauptgrundlage von Terroristen, um den Mord an Unschuldigen Zivilisten zu rechtfertigen. 

Vor dem Hintergrund der Verfälschung der religiösen Schriften leuchtet es nun endlich ein, wie es sein kann, dass einige Muslime davon überzeugt sind, dass Islam eine Religion des Friedens ist und wieder andere behaupten, alle Ungläubigen müssten getötet werden.

Die Familie des Propheten

Doch wie hätte es eigentlich weitergehen sollen, nach dem Tod Mohammeds?

In der Nacht seines Todes wollte Mohammed, wie bereits erwähnt, sein Testament diktieren, dass seine Gemeinschaft anleiten würde, wie sie nach seinem Tod weiter vorzugehen habe. In diesem Testament erwähnte er seine Nachfolger explizit beim Namen. Es sind die den Schiiten bis heute bekannten zwölf Imame.

So ergab sich die eine Spaltung des Islam, die bis heute zu Bürgerkriegen und Gewalt im Nahen Osten führt. Zum einen gibt es die Sunniten, die glauben, dass die „rechtgeleiteten Kalifen” richtig gehandelt haben. Zum anderen gibt es die Schiiten, die sich dieser Korruption widersetzen und den ernannten Nachfolgern Mohammeds anschlossen.

Die Auseinandersetzung zwischen diesen beiden Gruppen kam ca. 50 Jahre nach dem Tod Mohammeds zum Höhepunkt. Zu dieser Zeit wurde das islamische Imperium von einem Verwandten Muawiyas mit dem Namen Yazid regiert. Er ist auch in sunnitischen Überlieferungen dafür bekannt, getrunken, getanzt und ausschweifend gelebt zu haben.

Anstatt die Familie Mohammeds mit Respekt zu behandeln, misshandelte er sie und tötete letztendlich Mohammeds Enkel sowie dessen gesamte Familie auf dem Schlachtfeld. Es ist vielen Leuten nicht bewusst, dass es in der islamischen Geschichte, nicht lange nach dem Tod Mohammeds, zu einem so grausamen Massaker kam. 

Der Enkel Mohammeds, mit dem Namen Hussein, wurde bei Kerbela im Irak von den Truppen der selbst ernannten „islamischen Herrscher” eingekesselt und fand zusammen mit den meisten seiner Anhänger am 10. Muharram des Jahres 680 den Tod. Mit ihm massakrierte man nicht nur seine Gefährten, sondern inhaftierte auch die Frauen seiner Familie und tötete sogar kleine Kinder. Diese Tragödie an sich ist ein Beweis dafür, wie gespalten die islamische Gemeinschaft nach dem Tod Mohammeds gewesen ist. 

Die Geschichte des Massakers in Kerbala ist an sich in ihren Details so tragisch, dass auch Schriftsteller und Historiker anderer Konfessionen sie kommentiert haben.

Charles Dickens sagte zum Beispiel:

Wenn Husain darum kämpfte, seine weltlichen Wünsche zu stillen, dann verstehe ich nicht, warum seine Schwester, seine Frau und seine Kinder ihn begleiteten. Es liegt daher nahe, dass er sich ausschließlich für den Islam geopfert hat

Die Ermordung der Familie Mohammeds ist jedoch nicht nur auf menschlicher Ebene erschreckend, sondern auch aus religiöser Sicht. Denn einige Koranverse weisen explizit darauf hin, welche Stellung der Familie Mohammeds zukommt. Folgender Koransvers handelt bekanntermaßen davon:

Sprich: Ich verlange von euch keinen Lohn dafür, es sei denn die Liebe wie zu den Verwandten. Und wer ein gutes Werk tut, dem schenken Wir dafür noch mehr Gutes. Gott ist voller Vergebung und zeigt sich erkenntlich.

Islamische Überlieferungen interpretieren diesen Vers so:

Ibn Abbas überlieferte: Als der obige Vers (42:23) offenbart wurde, fragten die Gefährten: ,O Gesandter Allahs! Wer sind diese nahen Verwandten, deren Liebe Allah für uns zur Pflicht gemacht hat?’ Er sagte: ,Ali, Fatimah und ihre zwei Söhne.’ Er wiederholte diesen Satz dreimal.

Wie konnten sogenannte Muslime es da rechtfertigen, einen dieser Söhne brutal zu ermorden? Was Hussein passierte, widerfuhr nach ihm auch seinen Kindern. Nach zwölfer-schiitischer Tradition wurden fast alle Imame auf Befehl irgendeines selbsternannten Kalifen ermordet. Die meisten sollen durch Gift getötet worden sein, andere durch das Schwert. Einige von ihnen wurden vorher verschleppt und eingekerkert. 

Es gab nur wenige wirkliche „Schiiten”. Der zwölfte Imam sollte wie Jesus ein „Königreich Gottes” auf Erden bringen, doch wie Jesus fand auch er keine wirklichen Unterstützer und verschwand. Die Schiiten blieben ohne Imam zurück und waren – genau wie die Sunniten vor ihnen – auf sich allein gestellt. An dieser Stelle begannen sie, genau wie all jene vor ihnen, die Religion auf Grundlage ihres eigenen Verständnisses auszulegen. 

Sie griffen auf die sunnitische Methode des sogenannten „Ijtihad” zurück. 

Die Nachahmung der Gelehrten (Taqlid)

Es war seit jeher die Aufgabe der islamischen Gelehrten, die Überlieferungen Mohammeds zu studieren und weiterzugeben. Im Laufe der Zeit nahmen sie sich jedoch das Recht, ihre eigenen Regeln und sogenannte „Fatwas” oder Rechtsgutachten auszustellen – was ihnen zum Verhängnis wurde. Im Laufe der Zeit waren es somit auch im Schiitentum nicht mehr die Propheten, die Gottes Nachricht verkündeten, sondern die Rechtsgelehrten, die auf Basis ihres eigenen Verständnisses die Religion veränderten. 

Genau wie der Papst oder die jüdischen Rabbiner, nahmen islamische Gelehrte sich das Recht im “Namen Gottes” zu sprechen. Sie erfanden das Konzept von „Taqlid”, was Nachahmung bedeutet. Demzufolge ist es verpflichtend, den Gelehrten in allen Lebensfragen zu gehorchen. Heutzutage bezeichnen sich die Gelehrten sogar als „Ayatollahs” oder Zeichen Gottes auf Erden. Dabei spricht dies ganz eindeutig gegen das, was die Nachfolger Mohammeds angeordnet hatten. Der Enkel Mohammeds, Dschafar Al Sadiq sagte: 

Hütet euch vor Taqlid (Nachahmung)! Wer dies in die Religion aufnimmt, wird vernichtet! Allah hat gesagt: ,Sie nahmen ihre Rabbiner und Mönche zu Herren neben Allah (Koran:9:31).’ Nein, bei Allah! Sie beteten nicht und fasteten nicht, sondern erlaubten was verboten (haram) ist und erklärten das Verbotene für erlaubt.

Und Ali ibn Abi Talib, der Cousin und Nachfolger Mohammeds, sagte:

(Imam Mahdi) wird sich an den Fatwa-Ausstellern der Religion rächen, wegen dem, was sie nicht wissen. Wehe ihnen und allen, die ihnen folgen. Fehlte der Religion etwas, dass sie richtig stellen mussten? Oder war sie krumm, sodass sie sie begradigen mussten?

Die Nachfolger Mohammeds machten klar, dass die Meinung der Rechtsgelehrten in der Religion nichts verloren hat. Sie verweisen sogar auf die Korruption vorheriger Religionen, in der die jüdischen und christlichen Gelehrten die Botschaft durch ihre Meinungen bis zur Unkenntlichkeit entstellten. Dies ist auch im Koran eindeutig festgehalten. Doch die Geschichte wiederholte sich erneut, und die schiitischen Gelehrten traten in die Fußstapfen ihrer Vorgänger.

Im Laufe der Zeit stellten die Gelehrten ein Rechtsgutachten nach dem anderen aus und entfernten sich immer weiter von den ursprünglichen Lehren Mohammeds.Heutzutage glauben Schiiten, dass es verpflichtend sei, einem Gelehrten in allen Fragen des Lebens und der Religion zu folgen und dass ohne die Nachahmung eines Gelehrten keine gute Tat des Gläubigen von Gott akzeptiert wird. Egal wie viel man fastet, betet oder spendet – alle guten Taten sind wertlos, wenn man sich keinem der großen Gelehrten anschliesst. Der Gelehrte nimmt nun also eindeutig die Stellung eines unfehlbaren Propheten oder Gesandten Gottes ein. Ein Gelehrter, der zu einem „Ayatollah” aufgestiegen ist, muss weiterhin niemandem Rechenschaft über seine Rechtsgutachten ablegen. Diese müssen nicht länger auf Grundlage von Überlieferungen zustande kommen. Aus diesem Grund, finden wir heute im Schiitentum viele abstruse Praktiken. Eine der kontroversesten Fatwas dieses Jahrhundert lesen wir im Buch Tahrir Al-Waseelah vom selbst ernannten „Ayatollah” Khomeini:

Es ist nicht erlaubt, Geschlechtsverkehr (mit der eigenen Frau) zu haben, bevor sie neun Jahre alt ist, sei es in einer dauerhaften Ehe oder in einer temporären Ehe. Alle anderen Freuden wie lustvolle Berührungen, Umarmen und ‘Thighing’ (d. h. das Reiben des Penis zwischen den Schenkeln des Kindes) sind kein Problem, selbst wenn sie ein Säugling ist.

Auf Grundlage solcher und ähnlicher Gutachten, fungieren schiitische Gelehrte in Karbala und Umgebung heutzutage als Zuhälter und Vermittler für minderjährige Prostituierte. Auch „Ayatollah” Sistani veröffentlicht Rechtsgutachten, die es erlauben, Geschlechtverkehr mit Tieren zu haben, solange man ihr Fleisch im Anschluss nicht verzehrt.

Wenn eine Person Geschlechtsverkehr mit einem Tier hat, dessen Fleisch normalerweise gegessen wird, wie z. B. einer Kuh, einem Schaf und einem Kamel, werden ihr Urin und ihr Dung unrein und es ist verboten, ihr Fleisch zu essen. Ebenso ist aufgrund der obligatorischen Vorsorge das Trinken ihrer Milch und der Milch ihrer Nachkommen rechtswidrig. Außerdem muss das Tier getötet und verbrannt werden, und wenn die Person, die mit ihm Geschlechtsverkehr hatte, nicht sein Besitzer ist, muss er seinen Wert an seinen Besitzer zahlen.

Doch all das war den Gelehrten noch nicht genug. Sie wollten nicht nur ihre eigene Religion erschaffen, sondern sich nach einer Weile auch zu Herrschern im Namen Gottes erklären. In den 70er Jahren nahm dies im Laufe der sogenannten Islamischen Revolution im Iran seinen Höhepunkt. Khomeini gründete einen Staat unter Leitung der Rechtsgelehrten und sagte:

Die wahren Herrscher sind die Rechtsgelehrten (Fuqaha) selbst, und die Herrschaft sollte offiziell ihnen gehören.

Seit den 70er Jahren halten schiitische Gelehrte es also nun für ihr Recht, ihren eigenen Staat zu führen – ohne dafür irgendeine Basis im Koran oder den Worten des Propheten und seiner Nachfolger zu haben. Man erfand den Begriff der „Welayat e Faqih”, der absoluten Herrschaft der Gelehrten. Die Resultate sprechen allerdings für sich.

Im vermeintlichen Gottesstaat Iran herrschen Korruption, Sittenlosigkeit und Tyrannei. Nicht nur sind die Herrscher bei ihrem eigenen Volk wegen ihrer Gewaltanwendung und Heuchelei unbeliebt, sondern ihr Regierungsstil kommerzialisiert und entstellt auch die Religion für die sie stehen. Genauso wie die Saudi Arabische Königsfamilie die islamische Pilgerfahrt zur Touristenattraktion umgeformt hat, hat auch „Ayatollah” Khamenei im Schrein von Imam Reza eine Goldgrube gefunden. Das Wall Street Journal bezeichnete den Schrein im Jahr 2007 als „Irans Heilige Geldmaschine”, mit der das Gelehrten-Regime mehr als 500 Millionen Dollar im Jahr verdient. Die Gelehrten haben das Gelände mit Luxushotels und Erlebnisbädern ausgestattet. Viel wichtiger noch – Mashhad ist berühmt für seine 5000 nicht lizenzierten sogenannten „Gästehäuser”, die Sexarbeiterinnen anbieten- getarnt als Frauen die gegen Geld eine „Ehe auf Zeit” eingehen, die nur wenige Stunden dauert.